Mit einem Gala-Event im Wiener Palais Liechtenstein feierten 200 Gäste den TRIGOS, Österreichs wichtigste Auszeichnung für Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung. Der Preis, der dieses Jahr zum 21. Mal vergeben wurde, lieferte mit bisher insgesamt 2.900 Einreichungen und 300 Preisträger:innen einen starken Beleg für Innovation und Wirksamkeit in punkto Nachhaltigkeit. 2024 wurden 19 Unternehmen aus 165 Einreichungen nominiert.
VTU war in der Kategorie „Klimaschutz“ mit dem Projekt „Transformation zur nachhaltigen Produktion durch modellbasierte Regelung und Echtzeit-Rezeptoptimierung“ nominiert, das ein interdisziplinäres VTU-Team aus den Bereichen Verfahrenstechnik, Automatisierung, Industrial Data Solutions und Data Analytics für Alpacem umsetzte.
Mithilfe der im Projekt entwickelten Regelungssoftware wurde es möglich, im Regelbetrieb der Anlage (sprich während des industriellen Betriebsversuchs) die prozessbedingten CO2-Emissionen um bis zu 30% zu senken, was ca. 70.000 Tonnen entspricht. Eine Tonne CO2 kostet 2024 in Österreich 45 Euro (und soll bis 2025 auf 55 Euro angehoben werden), was eine finanzielle Einsparung von ca. 3,2 Mio. Euro bedeutet. Zusätzlich konnten auch 50% der Ersatzrohstoffe wie etwa Betonrestmassen eingespart werden. Die Amortisationszeit beläuft sich auf unter ein Jahr.
Ein benutzerfreundliches Webportal ermöglicht die Echtzeit-Überwachung und Steuerung der Prozesse, was die Effizienz und Nachhaltigkeit der Produktion deutlich verbessert. Dies führt sowohl zu Kostensenkungen als auch zu einer erheblichen Emissionsreduktion.
In einer Branche, die traditionell sehr hohe Emissionen aufweist (Zement verursacht ca. 8% des weltweiten CO2-Ausstoßes), ist dieses Projekt ein bedeutender Fortschritt. Es kombiniert innovative Prozesssteuerungskonzepte und Rezeptoptimierung, um die Prozesskontrolle zu verbessern und die Qualität des Endprodukts zu sichern. VTU demonstriert damit eindrucksvoll, wie gezielte Maßnahmen in der Prozessindustrie bedeutende Beiträge zum Klimaschutz leisten können. Die entwickelten Methoden sind auf andere Industriezweige übertragbar und zeigen, wie nachhaltige Produktion durch intelligente Systeme umgesetzt werden kann. Damit unterstützen wir bei VTU aktiv die Erreichung der EU-Taxonomie-Umweltziele, insbesondere im Bereich Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft.
Herbert Andert von VTU und Christine Gröll von Alpacem waren bei der Gala anwesend und nahmen die Nominierungsurkunde entgegen.
Hinter TRIGOS steht eine Trägerschaft aus Industriellenvereinigung, Wirtschaftskammer Österreich, Caritas, dem Österreichischen Roten Kreuz, dem resPACT austrian business council for sustainable development und dem Umweltdachverband.
Herzliche Gratulation an das Projektteam!